- Die bayrische Landeshauptstadt schafft es im Sustainable Cities Index 2018 von Arcadis in die Top 10
- Vor allem das effiziente Ver- und Entsorgungsmanagement überzeugt die Experten
- Nachholbedarf identifiziert Arcadis in den Bereichen öffentlicher Nahverkehr und Grünflächen
Darmstadt, 03. Dezember 2018 – Erfolge festigen, Defizite erkennen, Veränderungen anstoßen: Um die Städte der Welt bei der Planung ihres nachhaltigen Wachstums zu unterstützen, vergleicht Arcadis jedes Jahr 100 internationale Metropolen miteinander und macht ihre Fortschritte in Form von Ranglisten sichtbar. Beim „Sustainable Cities Index 2018“ schnitten deutsche Städte mit Platzierungen unter den besten 20 Weltstädten sehr gut ab. Doch nur zwei der vier Teilnehmer aus Deutschland schafften es in die Top 10: Frankfurt am Main erreichte Platz zehn, München sogar Platz sieben. Vor allem die Wirtschaft wird als nachhaltig eingestuft: Geringe Arbeitslosigkeit und boomende Unternehmen führen weltweit zum fünften Platz in der Kategorie „Profit“, direkt hinter New York.
„People“, „Planet“ und „Profit“ heißen die Kategorien, in denen Arcadis die Entwicklung der wichtigsten Städte der Welt auch in diesem Jahr wieder differenziert untersuchte. Die drei Subindizes geben unter anderem Auskunft über Wirtschaftsleistung, Umweltmaßnahmen oder die Integration von Bürgerinteressen in die Stadtplanung und wurden eng mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) abgestimmt. Bürger-Erfahrungen stellen die Experten in einer neugeschaffenen Kategorie ab sofort noch stärker in den Fokus: Erstmals flossen in den Sustainable Cities Index auch sogenannte „Stadtarchetypen“ mit ein. Sie umfassen die Entwicklungsprofile „schnellwachsende Megacities“, dazu gehören Peking und Kairo, „post-industrielle Opportunisten“, etwa Atlanta oder Budapest, „Städte in Entwicklung“ wie Istanbul oder Mexiko City und „ausgewogene Innovatoren“. Letzterer Stadtarchetyp wird von europäischen Metropolen wie Hamburg, Berlin, Frankfurt am Main und München dominiert.
+++ Hier finden Sie die vollständigen Ergebnisse der Arcadis-Studie „Sustainable Cities Index 2018“ auf einen Blick >>> +++
München wirtschaftlich gut aufstellt
Die Landeshauptstadt platzierte sich mit Rang sieben nicht nur im Gesamtindex ausgesprochen gut, im Subindex „Profit“ schafften es die Bayern sogar auf einen exzellenten fünften Platz – deutlich vor den anderen deutschen Teilnehmern. Arcadis überprüfte in dieser Kategorie unter anderem, wie erfolgreich eine Stadt ihre wirtschaftliche Entwicklung anschiebt, geschäftliches Miteinander ermöglicht oder in globalen Netzwerken aktiv ist. München erreichte 67 Prozent der möglichen Gesamtpunktzahl und überzeugte die Experten vor allem mit einer sehr guten Beschäftigungspolitik, starker Wirtschaftsleistung und einem weitgehend barrierefreien Geschäftsleben. Optimierungsbedarf sieht Arcadis hingegen insbesondere beim Mobilfunk- und Breitbandausbau sowie im Bereich der universitären Forschung und Entwicklung. Auch im Subindex „Planet“, in dem es zum Beispiel um alltägliche Bedürfnisse, Investitionen in erneuerbare Energien oder den generellen Energieverbrauch geht, konnte sich München mit 70 Prozent des erreichbaren Scores gut platzieren. Es punktete unter anderem mit effizienten Maßnahmen für saubere Luft und die Reduktion von Treibhausgasen sowie einer guten Wasserversorgung. Weniger gut schnitten die Münchner allerdings mit ihren Bemühungen um den urbanen Fahrradverkehr, den Erhalt von Grünflächen und die Förderung von E-Mobilität ab. Die Metropole will nach wie vor lieber nachverdichten, als neue Baurechte in der Peripherie ausweisen, was sie in einem Nachhaltigkeitsbericht jedoch auch selbst kritisch hinterfragt. „Unbebaute Flächen sind für den Erhalt von Lebensqualität und Biodiversität von enormer Bedeutung“, sagt dazu Marcus Herrmann, CEO von Arcadis Europe Central. „Das gilt jedoch auch für die Natur im innerstädtischen Bereich.“ Es sei deshalb zu empfehlen, die Vor- und Nachteile von Verdichtung und Flächenfraß noch stärker gegeneinander abzuwägen.
Im Subindex „People“, in dem das persönliche Wohlbefinden, Beschäftigung und städtisches Leben einfließen, erreichte München mit 64 Prozent der möglichen Punkte nur Platz 35. Zwar überzeugten die Bayern mit einem guten Digitalisierungsfortschritt und im Verhältnis zu anderen Metropolen noch vertretbaren Einkommensunterschieden. Aufgrund der problematischen demografischen Entwicklung und einem öffentlichen Nahverkehr mit deutlichem Verbesserungspotenzial schafften sie es jedoch nur ins obere Mittelfeld.
Die Top 20 des Sustainable Cities Index 2018 im Überblick:
1. London | 11. Kopenhagen |
2. Stockholm | 12. Amsterdam |
3. Edinburgh | 13. Seoul |
4. Singapur | 14. New York |
5. Wien | 15. Paris |
6. Zürich | 16. San Francisco |
7. München | 17. Hamburg |
8. Oslo | 18. Berlin |
9. Hong Kong | 19. Seattle |
10. Frankfurt | 20. Dublin |
Bürgerinteressen in den Fokus nehmen
Die Interessen von Umwelt, Wirtschaft und Bürgern miteinander zu vereinen, ist eine enorme Herausforderung beim nachhaltigen Wachstum von Städten. „Der siebte Platz in unserem Sustainable Cities Index 2018 beweist, dass München auf dem richtigen Weg ist“, so Dr. Kathi Wimmer, City Executive Europe Central bei Arcadis bei Arcadis. „Wenn die Stadt mehr bezahlbaren Wohnraum für Alteingesessene und Zugezogene schafft und noch mehr Augenmerk auf effiziente saubere Mobilität legt, dürfte sie in Kürze eine noch bessere Platzierung erreichen.“
Klare Ergebnisse durch aussagekräftige Subindizes
Zur Bewertung der Städte in den Kategorien „People“, „Planet“ und „Profit“ wurden folgende Indikatoren herangezogen:
- People: persönliches Wohlbefinden (Gesundheit, Bildung, Sicherheit), Beschäftigung (Einkommensgleichheit, Arbeitszeiten, Selbstständigkeit), städtisches Leben (Verkehrsanbindung, digitale Dienstleistungen, andere Services)
- Planet: alltägliche Bedürfnisse (Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, saubere Luft), Nachhaltigkeit (Energieverbrauch, Recycling, Treibhausgase), Investition in CO2-Reduktion (erneuerbare Energien, Fahrradinfrastruktur, Elektromobilität), Resilienz (Naturkatastrophenexposition, Risikoüberwachung)
- Profit: Verkehrseffizienz (Schienen- und Luftverkehr, Staus), Wirtschaftsleistung (Pro-Kopf-Einkommen, Beschäftigung, geschäftliche Freiheit, Tourismus, Position in globalen Wirtschaftsnetzwerken), Geschäftsinfrastruktur (Mobil- und Breitbandverbindungen, Beschäftigungsquoten, Technologie-Forschung)

Click image to enlarge
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Arcadis Europe Central, Bertram Subtil | Telefon: +49 151 17143438 | E-Mail: bertram.subtil@arcadis.com | www.arcadis.com
Arcadis ist das führende globale Planungs- und Beratungsunternehmen für Immobilien, Umwelt, Infrastruktur und Wasser. In Zusammenarbeit mit unseren Kunden erzielen wir durch die Anwendung unserer profunden Marktkenntnisse sowie kollektiver Planungs-, Beratungs-, Ingenieur-, Projekt- und Managementleistungen herausragende und nachhaltige Ergebnisse während des gesamten Lebenszyklus natürlicher Schutzgüter und baulicher Vermögenswerte unserer Kunden. Mit unseren 27.000 Mitarbeitern in mehr als 70 Ländern erwirtschaften wir einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro. Wir unterstützen UN-Habitat, das Zentrum der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen, mit Wissen und Know-how, um die Lebensqualität in schnell wachsenden Städten auf der ganzen Welt zu verbessern. www.arcadis.com
