Zeugen der Industriekultur gesichert für die Nachwelt

Die Lösung

Um dem zusätzlichen Flächenbedarf gerecht zu werden, bot sich ein Ausbau des Dachgeschosses im denkmalgeschützten Gebäude an. Ein ambitioniertes, technisch und architektonisch herausforderndes Vorhaben, für das wir als Generalplaner engagiert wurden. Das Arcadis-Planerteam war verantwortlich für die architektonische Gestaltung, technische Gebäudeausrüstung und Tragwerksplanung dieser komplexen Umbau- und Modernisierungsmaßnahme. Das ursprüngliche Erscheinungsbild der Gebäudesubstanz konnte durch geschickte Eingriffe erhalten werden. Der Ausstellungsraum wurde erst begehbar, indem Untergurte des Dachtragwerks entfernt und durch Auskreuzungen ersetzt wurden. Die filigrane Dachkonstruktion wurde mit minimalen statischen Eingriffen für die zusätzlichen Lasten aus neuer Dachdämmung mit zusätzlicher Photovoltaik ertüchtigt. Großzügige First-Oberlichter in Anlehnung an die ursprüngliche Dachbelichtung schaffen exzellente Tageslichtverhältnisse.

Architektonisches Highlight stellt das neue Außentreppenhaus dar: durch Ineinanderverschachteln der Metallgewebe-Fassade wie bei einem Foto-Balg entstand eine Großskulptur. Eine riesige bedruckte Glasplatte als „Belichtungsplatte“ an der Frontseite des Treppenraums zeigt den Besucher*innen die Größe der historischen Gesamtanlage.

Das Ergebnis

Die Zielsetzung des Bauvorhabens war schließlich erfüllt: Dem/der Nutzer*in wird eine neue Ausstellungsfläche mit barrierefreier Erschließung, zweitem Rettungsweg und neuesten haustechnischen Standards übergeben – mit dem Qualitätssiegel des Denkmalschutzes. Zukünftig kann in der neuen Ausstellungsfläche die Entwicklung der Kunstfaserproduktion (… und damit ein wichtiger Baustein der Industriegeschichte in der Region) in Wolfen gezeigt werden. So wird das Kulturerbe den Bewohner*innen der Region und ihren interessierten Besucher*innen nachhaltig präsentiert.